Schwefelheilquellen
Wenige Städte können, wie Wien, auf einen einzigartigen „Bodenschatz" verweisen: die Schwefel-Thermalquelle Oberlaa, die aus einer Tiefe von ca. 400 m und 900 m (2. Bohrung) sprudelt und zu den wirkungsvollsten Europas zählt. Daher wird in der Therme Wien Med besonderes Augenmerk auf die Hydro- und Balneotherapie gelegt. Die ganzheitlichen Therapie- und Rehabilitationsstrategien und die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Orthopädie und physikalischer Medizin tragen ebenfalls zum Behandlungserfolg bei.
Die Schwefel-Thermalquelle Oberlaa wurde im Jahr 1934 entdeckt und bereits seit mehr als 50 Jahren werden in Oberlaa Menschen mit Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates sowie des rheumatischen Formenkreises behandelt. Mit der Eröffnung des Thermalbades und des Kurmittelhauses Oberlaa im Jahr 1974 wurde schließlich der Grundstein für den Betrieb der heutigen Therme Wien gelegt.
Die Oberlaaer Quelle ist eine der stärksten Heilquellen Europas. Die Natrium-Calcium-Sulfat-Chlorid-Schwefelquelle enthält 60,1 mg/kg SII/l an zweiwertigem titrierbarem Schwefel. Die gelösten Stoffe betragen 3,7 g/l. Das Heilwasser der Quelle tritt artesisch aus einer Tiefe von rund 400 Metern und zirka 900 Metern mit einer Temperatur von 54 Grad Celsius und einer Ergiebigkeit von 30 Litern pro Sekunde (das sind ca. 120 m³/Stunde) zutage. 1934 erstmals von der „European Gas and Electric Company" bei Ölbohrungen entdeckt, wurde nach der Quelle im Jahr 1965 im Auftrag der Stadt Wien nochmals gebohrt. Ende 1969 eröffnete die erste provisorische Quellenstation, der regelmäßige Kurbetrieb begann.
Die Aussage "Was das Kalzium für den Knochen bedeutet, ist der Schwefel für den Knorpel" hat sich aufgrund nachprüfbarer Erfahrungswerte über Jahrhunderte als richtig erwiesen. Bei Störungen des Knorpelstoffwechsels geht die Gleitschicht der Gelenke verloren, degenerative Veränderungen und Gelenkserkrankungen sind die Folge. Die Schwefeltherapie fördert den Knorpelaufbau in den Gelenken, Kniegelenks-Knorpeln und Bandscheiben. Die Wirkung der Heilquelle beruht auf dem Kurmittel selbst sowie auf physikalischen Wirkungsmechanismen, wie Wärme, Gewichts- und Belastungsverminderung infolge des Auftriebs. Die Therapie verstärkt die Entzündungsabwehr und erhöht die Schmerzschwelle.